Sehr geehrter Herr Direktor!

Kaum ist mein Brief 1 gestern an Sie abgegangen, lief über Wien hierher ein Brief von Hugo Heller (dem bekannten Buchhändler) ein: „Ich erfahre durch Zeitungsnotiz von der Aktion des Verbandes der Konzertierenden Künstler Deutschlands. 2 Jetzt verstehe ich erst, warum Knepler in Wien die „Einführungskonzerte“ ankündigte! Glauben Sie nicht, geehrter H. Dr., daß es gut wäre, auch in Wien eine ähnliche Organisation zu schaffen? Ich würde mich u. meine Konzession gerne in den Dienst derselben stellen. Ihre freundl. Nachrichten gerne erwartend, empfehle u.s.w.“

Als ich bei Ihnen zu Gast gewesen, 3 erzählte ich Ihnen die Vorgeschichte. Ich traf bei Kammerat Fritz Mendl (nebenbei einem der genialsten Kaufleute!) eines Abends auch H. Heller ; er war von der Aktion Godowsky Rosenthal Leschetizky contra Korngold , wie Jedermann in Wien, bereits aufs Gründlichste unterrichtet, wofür, wie ich annehmen muß, der allzueitle H. Rosenthal verantwortlich zu machen ist. Da mir indessen die Briefschreiberei des Letzteren u. die Demütigung der Künstler überhaupt vor H. Benedikt nicht zur Ehre der Künstlerschaft zu gereichen schien, habe ich in Gegenwart des jungen (komponierenden) H. Rothberger 4 {2} angedeutet, daß ich selbst den Vorschlag der „ Organisation “ gegenüber den genannten Künstlern gemacht habe, der Aller, sogar Rosenthal ’s ungeteilten Beifall fand. Darauf trug sich schon damals Heller sofort an, als bereit, die Sache durchzuführen. Dieses Alles erzählte ich ja Ihnen, u. als Sie Ihre eigene Geneigtheit kundgaben, den Künstlern in dieser Frage beizustehen, war mir keinen im Augenblick klar, daß vor allem Sie dazu gehören! In diesem Sinne instruierte ich auch H. Godowsky , Rosenthal , d’Albert u. Alle freuten sich herzlich Ihrer Mitwirkung! Verlag, Zeitschrift etc., Alles das gäbe eine glückliche Cooperation.

Nun staune ich über die Anfrage H. Heller ’s. Ich gab mich sicher nicht als der Bevollmächtigte, sondern als der weitsichtigere, uneitle Künstler, der die Zeit für gekommen hält, daß auch die Musiker zum Schutz ihrer Interessen gegenüber Knepler ’s, event. auch gegenüber Journalisten endlich sich verbinden. Da er sich aber an mich wandte, will u. muß ich höflicherweise Antwort geben. Dazu gehört aber, daß ich zuvor weiß, ob Sie noch gesonnen sind, mitzutun? Würden Sie es heute vielleicht nicht mehr machen wollen, so wäre es Verrath, wenn ich mindestens Heller ’s Tatkraft den Musikern entzöge. Wenigstens würde es mein Gewissen belasten, obgleich ich um wie es nochmals zu sagen, weder Bevollmächtigter bin noch für meine eigene Person eines Verbandes bedarf. Zwar habe ich über Wunsch den Aufruf 5 geschrieben (der auch zu Ihrer Verfügung steht), doch ändert dies {3} nichts daran, daß ich nur aus höheren Interessen der Kunst u. Künstler, die aber wohlgemerkt alle materiellen Interessen der Beteiligten desto sicherer einschließen , gerade heute die Organisation vorschlage. Soll ich Ihnen zureden, Ihr Versprechen einzuhalten? Ich will hoffen, daß Sie selbst empfinden, wie auch der Verleger auf die Seite der Künstler gegen alle jene gehört, die d enie letzteren blos ausnützen u. genießen. Knepler oder Publikum sein, ist höchst einfach, aber im Interesse des Publikums selbst liegt es doch, daß die Künstler sich entfalten können. Von Korngold s feuilletons u. Knepler s Geschäftern kann die Welt nichts haben: das Publikum will Abends gute Sachen von guten Künstlern vorgetragen hören. Und daher ist der Schutz der Künstler eventuell auch gegen müßige, schädliche Kritiken u. wucherische Treibereien anzustreben, ich sage im Interesse des Publikums! Die Verleger aber dürfen sich als mitproduzierend zu den Künstlern stellen; die Künstler geben die Leistung, der Verleger das Geld u. die Verbreitung, u. stehen daher beide dem blos nehmenden Publikum u. den so billig beschschwatzenden Journalisten mit Leistungen gegenüber. Dem Publikum müssen ja alle Weite Werte erst suggeriert, alle Bedürfnisse erst erzeugt werden, was Sache der Verleger ist! U.s.w. U.s.w.

Wird der Künstler gepflegt, so gedeiht das Geschäft allen übrigen Interessanten. Ich hoffe, Sie sehen mit mir darin weniger einen gut klingenden Idealismus, als etwas national-ökonomisch {4} Wichtiges u. Unumstößliches. Ohne Bevollmächtigter zu sein, halte ich es für meine Pflicht, von Ihnen zu erfahren, ob Sie mit Harpner u. in der Folge mit den Künstlern die Statuten festlegen wollen?

Wenn ja, schreiben Sie mir, am besten nach Zell a/ See , post restante, wohin ich für paar Tage von hier aus gehe, was ich an Heller zu antworten habe. Von dort aus schreibe ich H. Heller , was Sie vorschlagen. Ich bin übrigens nicht in Verlegenheit aus Eigenem ihm zu antworten, wenn ich nur erst weiß, ob Sie bei uns verbleiben. Schreiben Sie die paar Zeilen wo möglich umgehend, damit ich gegen die Höflichkeit nicht verstoßen. (Ich halte es für überflüssig, mich eines solchen Fehlers schuldig zu machen!) [the whole of the above paragraph left-sidelined]

Nur bei dieser Gelegenheit gestatten Sie mir folgende Bemerkung zu machen:

Ich habe in der „Musik“ No. 20 u. 22 die Reklame über meine „X“ gelesen. Es liegt mir völlig fern, Ihnen diese oder jene Art der Anzeige nahezulegen, dennoch muß ich ein paar Worte darüber verlieren.

Sie wissen, daß in den Tagesblättern heute die sachlichsten Besprechungen aus dem Gebiete der Malerei, Literatur, Philosophie, Geschichte, Chemie etc. anzutreffen sind, die z.B. die „N. fr. Presse“ in besonderen „Kunst“ –, „Literatur“ – u.s.w. Blättern hinten publiziert. Einzig u. allein der Musik ist dieser Vorteil entzogen. Als Korngold noch hier {5} in seinem Amte war, habe ich ihn auf einem Spaziergang einmal auf diesen Übelstand aufmerksam gemacht. Die Ungerechtigkeit blieb dennoch bestehen. Hie u. da bespricht der Journalist ein biographisches Werk, (was hat das mit Musik selbst zu tun?), eine „Brief“sammlung; musiktechnischen Werken aber geht er – die Gründe davon wissen Sie ja ebenso gut, wie ich – ängstlich aus dem Wege u. streift sie bestenfalls blos dem Titel nach, besonders wenn schon die Stimme eines Musikers laut geworden. Gemäß diesen traurigen Zuständen ist ja also nicht zu erwarten, daß sich die „Presse“ eines solchen Werkes wie das meinige, annimmt. Selbst in Wien, wo es ein öffentliches Geheimnis ist, daß unter sämmtlichen Musikschriftstellern gerade ich meine Sache am besten mache, ist von derPresse“ nichts zu erwarten: Wie oft hat Ed. Schütt erzählt, daß ihm noch Brahms einmal im Café Kremser 6 sagte: “über Musik schreibt am besten der junge Schenker“; – aber wo die Presse nicht – kann, kann auch kein Brahms helfen! Ja, sogar Dr. Botstiber weiß es, daß ich „der Einzige“ u.s.w. bin, aber bei diesen Wissen läßt es auch der „Presse“ bewenden. Sie kann eben nicht . . . Außerdem will sie auch nicht . . . begreiflicherweise, denn meine Art zu schreiben bringt sie um ihr (unredlich verdientes) Brot!

Die „Musikzeitungen“ werden ebenso bedient, wie die Tagespressen. Mein Schüler, Otto Vrieslander , nennt z.B. die „Musik“ mit Recht die „Gartenlaube.“ 7 Geschwatz, Geschwatz!

{6} Dazu kommt, daß Knirpse heute „fortzuschreiten“ glauben, während ich den strikten Nachweis bringe, daß sie noch um Jahrhunderte musikalischer Kultur rückständig sind; u. so sammeln sich auch die in ihrer Eitelkeit Verletzten gegen mich,– eine Armee von Ignoranten!

Nicht weniger als 4-mal hat z.B. im vorigen Jahre allein H. H. Wetzel hier u. dort über mich geschrieben, u. zw. sehr beleidgt, weil ich – Riemann ignoriere! (Na! in II2 des Kontrapuntes wird ihm schon geholfen werden!). Kurz u. gut, meine Arbeiten werden bis auf Weiteres ihre Erfolge nur dem unermeßlichen Nutzen 8 zu verdan-ken haben, den sie selbst mit sich bringen! Ein solcher Nutzen wirkt Wunder, jedenfalls mehr, als alle Hymnen der „Presse“ u.s.w.!

Wenn ich also, wie bisher, auf den Nutzen als den Erfolgbringer vertrauen kann, möchte ich dennoch Ihnen nicht verhehlen, daß außer dem Nutzen einzig u. allein nur doch der Verlag selbst für die Werke wirken kann. So sehr ich nur die geschickte Mache der paar empfehlenden Worte anerkenne, scheint der Ton etwas ängstlich zu sein. Ich bin fest davon überzeugt, daß ich auch die Ängstlichkeit der „ U.E.überwinden werde, die – o! wie mußte ich vom Standpunkte des künftigen Triumphes, der ja unvermeidlich ist, darüber lachen! – Schmerzen schon beim Adjektiv empfindet: „bestbekannter,“ „bekannter,“ „rühmlichst bekannter“ {7} Autor heiß ich da. Gerne überlasse ich die Alltagsmarke: „genial“, u.s.w. allen Künstlern von heute, – wie es damit in Wahrheit bestellt ist, entnehmen Sie am besten doch aus den Verlegenheiten, in die wir allemal bei Besetzungen geraten: Bopp , Gregor, 9 in Wien? Humperdink [sic]s Nachfolger in Berlin ? Mottl [ 10 s Nachfg. in München? Fux [sic] Grädener ’s Nfg in Wien? – aber da die „ U.E.“ andere Autoren so sehr herausstreicht, gebe ich ihr zu bedenken, ob sie an mir gerecht handelt. Darüber mag indessen das eigene Interesse der „ U.E.“ entscheiden, u. sie soll damit halten, wie es ihr paßt! Ich kann nur das Versprechen abgeben, daß nur meine Arbeiten dereinst – über diese u. jene Mode hinweg! – siegen u. der „ U.E.“ zum Stolze u. der Kunst selbst zur Ehre gereichen werden! In diesem Sinne werde ich, wie gesagt, das Mistrauen auch des eigenen Verlages besiegen. (Ich deutete übrigens mündlich an, daß die Benennung der Busoni ’schen Ausgabe der „chrom. Fantasieals Konzertbearbeitung 11 ebenso ein Unrecht an meiner Ausgabe bedeutet: auch im Konzert darf es sie nicht so gespielt werden, wie Busoni meint.).

Ich bin aber für jede Empfehlung dankbar, der die „ U.E.“ bringt, nicht für meinen Stolz, sondern für die – Sache!

Über diesen delikaten Punkt brauchen Sie nicht ein Wort {8} zu verlieren. Wer, wie ich, den Sieg voraussagen kann, daß es nicht nötig, um diese oder jene augenblickliche Ungerecht bekümmert zu sein! Es wird Alles von selbst kommen.

Endlich ist auch dieser Brief zu Ende – für seine Länge kann ich wahrhaftig nichts, denn noch lieber mache ich meine Arbeit! – u. nun


seien Sie aufs Beste gegrüßt von Ihrem
aufrichtig ergebenen
[signed:] H Schenker

Also nach Zell a/ See erbitte ich paar Zeilen!

© Transcription Ian Bent, 2007, 2023



Dear Director,

Scarcely had my letter 1 gone off to you yesterday, when a letter arrived here via Vienna from Hugo Heller (the well-known book-dealer): "I have learned, through a newspaper announcement, of the campaign of the Federation of Concert Artists of Germany. 2 Now for the first time I understand why Knepler in Vienna announced the 'Introductory Concerts'! Do you not, dear Doctor, think that it would be good to create a similar organization in Vienna, too? I would gladly place myself and my concession at the service of such a thing. Looking forward keenly to your kind response, I remain etc."

When I was a guest at your house, 3 I regaled you with the prior history. At the home of Chamber Councillor Mendl (incidentally, one of the most brilliant businessmen!) one evening, I actually met Mr. Heller; he was, like everybody in Vienna, already minutely well informed about the GodowskyRosenthalLeschetizky campaign against Korngold, for which I must assume that the all-too-vain Mr. Rosenthal is to be held responsible. Since meanwhile the epistle-writing of the latter, and the humiliation of artists primarily in front of Mr. Benedikt, seemed to me not to redound to the honor of the artistic world, I indicated in the presence of the young Mr. Rothberger 4 (who composes), {2} that I myself had made the proposal for the " Organization " to the aforenamed artists, which earned unanimous approbation, even that of Rosenthal. At that point, Heller promptly offered himself as willing to take the matter on. I did indeed tell you all of this, and when you declared your own inclination to support the artists in this cause, it was instantly clear to me that you above all belong to it. I acquainted Messrs. Godowsky, Rosenthal, and d'Albert with this news, and all of them rejoiced heartily at your enlistment! Publishing house, newspaper, etc., all would render an auspicious collaboration.

Now I am astonished at Mr. Heller's inquiry. I certainly did not put myself forward as the representative, only as the further-seeing artist, devoid of vanity, who considers the time has come for even musicians at last to unite to protect their interests against those of Knepler, perhaps even against journalists. However, since he approached me, I will and must do him the courtesy of replying. But that entails my knowing in advance whether you are still of a mind to participate? If by any chance today you were no longer to want to do it, then it would be a betrayal if I were at least to deprive the musicians of Heller's energy. At the very least, it would weigh heavily on my conscience, although, to reiterate once more, I am neither its representative nor in need of a federation for myself personally. True, I wrote the rallying letter 5 (which is available to you, too) when asked to do so, but that does not alter {3} the fact that I am to this very day proposing the Organization only out of the loftier interests of the art and artists, which ‒ mind you! ‒ include all the more determinedly the total financial interests of the participants. Should I encourage you to keep your promise? I hope that you yourself feel the extent to which the publisher belongs on the side of the artists against all of those who merely take advantage of the latter and enjoy them. To be Knepler or the public is extremely simple, but it is surely in the interests of the public itself that artists be able to develop [their work]. The world can get nothing out of Korngold's feulletons or Knepler's businesses: the public wants to hear good things in the evening performed by good artists. This is why I say that striving to protect artists, possibly even against indolent, destructive critics and profiteering slave-drivers, is in the interests of the public! But the publishers ought, as co-creators, to stand side-by-side with the artists; the artists put in the workmanship, the publisher the money and the distribution, hence the two of them with their accomplishments stand on the opposite side from the public, which merely takes, and the journalists, with their cheap chatter. The fact is, all values must first be conveyed to the public by suggestion, all needs first manufactured, and that is the job of the publisher! Etc., Etc.

If the artist is cherished, then business makes headway vis-à-vis all the other interested parties. I hope that like me you see in this less a grandiose idealism than perhaps {4} something important and indispensable to the national economy. Without being its representative, I consider it my duty to find out from you whether you are prepared to formulate the statutes with Harpner, and consequently with the artists.

If yes, write to me, preferably at Zell am See , poste restante , to which I shall be going from here for a few days, what I have to write to Heller. I shall write Mr. Heller from there, telling him what you propose. I feel no awkwardness, incidentally, about replying to him myself, so long as I know beforehand whether you are going to stick with us. Write me those few lines if possible by return, so that I cause no breach of courtesy. (I consider it unnecessary to take upon myself the guilt for such an error!) [the whole of the above paragraph left-sidelined]

If I may take advantage of this opportunity, permit me to make the following observation:

I have read the advertisement in Die Musik , Nos. 20 and 22 for my Ninth Symphony monograph. Far be it from me urge upon you any particular type of announcement. Nevertheless, I must say a few words about it.

You will be aware that in the daily newspapers these days are to be encountered the most substantial discussions from the realms of painting, literature, philosophy, history, chemistry, etc., which, for example, the Neue freie Presse publishes on specifically "Art," "Literature," etc. in the pages at the back. Music, alone, is denied this privilege. When Korngold still {5} had his position here, I once drew this bad situation to his attention on a walk. Nonetheless, the injustice remained. Now and again the journalist reviews a biographical work (what has that to do with music itself?), a collection of letters; but he timidly steers clear ‒ I am sure you know as well as I do why ‒ of works that deal with music technically, at best merely touching on the title, especially when it is the voice of a musician that has been raised. In accordance with this doleful state of affairs, it is thus certainly not to be expected that the Neue freie Presse will take a work such as mine. Even in Vienna, where it is an open secret that I among all the writers on music know my job best, nothing can be expected from the Presse . How often has Eduard Schütt recounted that Brahms once said to him in the Café Kremser: 6 "The best person writing about music is the young Schenker." But where the Presse does not, not even Brahms can help! Yes, even Dr. Botstiber knows that I am "the only one" etc., but secure in this knowledge, the Presse actually does nothing about it. It simply can't . . . What is more, it doesn't want to do anything . . . understandably so, for my style of writing robs it of its (dishonestly earned) bread!

The "music periodicals" are of just the same mind as the daily press. My pupil, Otto Vrieslander, rightly calls Die Musik , for example, The Bower. 7 [It is full of] balderdash and nonesense!

{6} Add to that, that the midgets of today believe they are "making progress," whereas I provide strict evidence that they are still, after centuries of musical culture, way behind the times; and so the affronted ones in all their vanity also gang up against me ‒ an army of ignoramuses!

For example, in the past year alone Mr. H. Wetzel has written no fewer than four times about me in various places, and very offended, at that, because I – ignore Riemann! (Ah well! He will find some succor in the second half-volume of my Counterpoint !) In short, my works will in years to come have only their immeasurable profit , 8 which they themselves yield, to thank for their successes! Profit such as this works wonders, or at any rate more than all the hymns of the Presse and the like!

So although, as before, I can trust in profit as the bearer of success, I nevertheless have no wish to conceal from you the fact that, apart from profit, really only the publishing house itself can be active on behalf of my works. However much I appreciate the skilful window-dressing of a few words of recommendation, the tone does seem to me to be somewhat timid. I am firmly convinced that I will overcome even UE's timidity, which ‒ Oh! how I had to laugh at it, in the light of the triumph that is to come, which is absolutely inevitable! ‒ already causes pain adjectivally: I am called, there, "best known," "well known," and "most exceptionally well known" {7} author. I happily dispense with such hackneyed epithets as "man of genius" accorded to all the artists of today ‒ you can really best see the way the wind is blowing from the predicaments in which we find ourselves all the time over nominations to appointments: Bopp [and] Gregor 9 in Vienna? Humperdinck's successor in Berlin? Mottl's 10 successor in Munich? Fuchs's [and] Grädener's successors in Vienna? ‒ but since UE so very much emphasizes other authors, I leave it to the firm to ponder whether it is treating me fairly. UE's self-interest may in the meantime decide the matter, and the firm ought to give thought to what best suits it ! I can do no more than promise that only my works ‒ regardless of that prevailing fashion! ‒ will in days to come triumph and reflect proudly upon UE and honorably on the art [of music] itself! In this sense, I shall, as I said before, overcome the mistrust of even my own publishing house. (I pointed out in conversation, incidentally, that the identifying of Busoni's edition of the Chromatic Fantasy as a "concert arrangement^ 11 not only does an injustice to my edition, but also it ought not to be played in concert performance, as Busoni intends.)

I am, however, grateful for the recommendation that UE provides ‒ not for my own pride but for the cause itself!

You need not waste a single word over this delicate matter. {8} Anyone who can, as can I, foretell the victory, [can see] that it is not necessary to fret over this or that momentary injustice! It will all come about of its own accord.

At long last this letter comes to a close. I can in all truth [say] nothing in favor of its length, for I much prefer to be doing my work! And now,


with cordial greetings from your
truly devoted
[signed:] H. Schenker

So I request a couple of lines to Zell am See .

© Translation Ian Bent, 2007, 2023



Sehr geehrter Herr Direktor!

Kaum ist mein Brief 1 gestern an Sie abgegangen, lief über Wien hierher ein Brief von Hugo Heller (dem bekannten Buchhändler) ein: „Ich erfahre durch Zeitungsnotiz von der Aktion des Verbandes der Konzertierenden Künstler Deutschlands. 2 Jetzt verstehe ich erst, warum Knepler in Wien die „Einführungskonzerte“ ankündigte! Glauben Sie nicht, geehrter H. Dr., daß es gut wäre, auch in Wien eine ähnliche Organisation zu schaffen? Ich würde mich u. meine Konzession gerne in den Dienst derselben stellen. Ihre freundl. Nachrichten gerne erwartend, empfehle u.s.w.“

Als ich bei Ihnen zu Gast gewesen, 3 erzählte ich Ihnen die Vorgeschichte. Ich traf bei Kammerat Fritz Mendl (nebenbei einem der genialsten Kaufleute!) eines Abends auch H. Heller ; er war von der Aktion Godowsky Rosenthal Leschetizky contra Korngold , wie Jedermann in Wien, bereits aufs Gründlichste unterrichtet, wofür, wie ich annehmen muß, der allzueitle H. Rosenthal verantwortlich zu machen ist. Da mir indessen die Briefschreiberei des Letzteren u. die Demütigung der Künstler überhaupt vor H. Benedikt nicht zur Ehre der Künstlerschaft zu gereichen schien, habe ich in Gegenwart des jungen (komponierenden) H. Rothberger 4 {2} angedeutet, daß ich selbst den Vorschlag der „ Organisation “ gegenüber den genannten Künstlern gemacht habe, der Aller, sogar Rosenthal ’s ungeteilten Beifall fand. Darauf trug sich schon damals Heller sofort an, als bereit, die Sache durchzuführen. Dieses Alles erzählte ich ja Ihnen, u. als Sie Ihre eigene Geneigtheit kundgaben, den Künstlern in dieser Frage beizustehen, war mir keinen im Augenblick klar, daß vor allem Sie dazu gehören! In diesem Sinne instruierte ich auch H. Godowsky , Rosenthal , d’Albert u. Alle freuten sich herzlich Ihrer Mitwirkung! Verlag, Zeitschrift etc., Alles das gäbe eine glückliche Cooperation.

Nun staune ich über die Anfrage H. Heller ’s. Ich gab mich sicher nicht als der Bevollmächtigte, sondern als der weitsichtigere, uneitle Künstler, der die Zeit für gekommen hält, daß auch die Musiker zum Schutz ihrer Interessen gegenüber Knepler ’s, event. auch gegenüber Journalisten endlich sich verbinden. Da er sich aber an mich wandte, will u. muß ich höflicherweise Antwort geben. Dazu gehört aber, daß ich zuvor weiß, ob Sie noch gesonnen sind, mitzutun? Würden Sie es heute vielleicht nicht mehr machen wollen, so wäre es Verrath, wenn ich mindestens Heller ’s Tatkraft den Musikern entzöge. Wenigstens würde es mein Gewissen belasten, obgleich ich um wie es nochmals zu sagen, weder Bevollmächtigter bin noch für meine eigene Person eines Verbandes bedarf. Zwar habe ich über Wunsch den Aufruf 5 geschrieben (der auch zu Ihrer Verfügung steht), doch ändert dies {3} nichts daran, daß ich nur aus höheren Interessen der Kunst u. Künstler, die aber wohlgemerkt alle materiellen Interessen der Beteiligten desto sicherer einschließen , gerade heute die Organisation vorschlage. Soll ich Ihnen zureden, Ihr Versprechen einzuhalten? Ich will hoffen, daß Sie selbst empfinden, wie auch der Verleger auf die Seite der Künstler gegen alle jene gehört, die d enie letzteren blos ausnützen u. genießen. Knepler oder Publikum sein, ist höchst einfach, aber im Interesse des Publikums selbst liegt es doch, daß die Künstler sich entfalten können. Von Korngold s feuilletons u. Knepler s Geschäftern kann die Welt nichts haben: das Publikum will Abends gute Sachen von guten Künstlern vorgetragen hören. Und daher ist der Schutz der Künstler eventuell auch gegen müßige, schädliche Kritiken u. wucherische Treibereien anzustreben, ich sage im Interesse des Publikums! Die Verleger aber dürfen sich als mitproduzierend zu den Künstlern stellen; die Künstler geben die Leistung, der Verleger das Geld u. die Verbreitung, u. stehen daher beide dem blos nehmenden Publikum u. den so billig beschschwatzenden Journalisten mit Leistungen gegenüber. Dem Publikum müssen ja alle Weite Werte erst suggeriert, alle Bedürfnisse erst erzeugt werden, was Sache der Verleger ist! U.s.w. U.s.w.

Wird der Künstler gepflegt, so gedeiht das Geschäft allen übrigen Interessanten. Ich hoffe, Sie sehen mit mir darin weniger einen gut klingenden Idealismus, als etwas national-ökonomisch {4} Wichtiges u. Unumstößliches. Ohne Bevollmächtigter zu sein, halte ich es für meine Pflicht, von Ihnen zu erfahren, ob Sie mit Harpner u. in der Folge mit den Künstlern die Statuten festlegen wollen?

Wenn ja, schreiben Sie mir, am besten nach Zell a/ See , post restante, wohin ich für paar Tage von hier aus gehe, was ich an Heller zu antworten habe. Von dort aus schreibe ich H. Heller , was Sie vorschlagen. Ich bin übrigens nicht in Verlegenheit aus Eigenem ihm zu antworten, wenn ich nur erst weiß, ob Sie bei uns verbleiben. Schreiben Sie die paar Zeilen wo möglich umgehend, damit ich gegen die Höflichkeit nicht verstoßen. (Ich halte es für überflüssig, mich eines solchen Fehlers schuldig zu machen!) [the whole of the above paragraph left-sidelined]

Nur bei dieser Gelegenheit gestatten Sie mir folgende Bemerkung zu machen:

Ich habe in der „Musik“ No. 20 u. 22 die Reklame über meine „X“ gelesen. Es liegt mir völlig fern, Ihnen diese oder jene Art der Anzeige nahezulegen, dennoch muß ich ein paar Worte darüber verlieren.

Sie wissen, daß in den Tagesblättern heute die sachlichsten Besprechungen aus dem Gebiete der Malerei, Literatur, Philosophie, Geschichte, Chemie etc. anzutreffen sind, die z.B. die „N. fr. Presse“ in besonderen „Kunst“ –, „Literatur“ – u.s.w. Blättern hinten publiziert. Einzig u. allein der Musik ist dieser Vorteil entzogen. Als Korngold noch hier {5} in seinem Amte war, habe ich ihn auf einem Spaziergang einmal auf diesen Übelstand aufmerksam gemacht. Die Ungerechtigkeit blieb dennoch bestehen. Hie u. da bespricht der Journalist ein biographisches Werk, (was hat das mit Musik selbst zu tun?), eine „Brief“sammlung; musiktechnischen Werken aber geht er – die Gründe davon wissen Sie ja ebenso gut, wie ich – ängstlich aus dem Wege u. streift sie bestenfalls blos dem Titel nach, besonders wenn schon die Stimme eines Musikers laut geworden. Gemäß diesen traurigen Zuständen ist ja also nicht zu erwarten, daß sich die „Presse“ eines solchen Werkes wie das meinige, annimmt. Selbst in Wien, wo es ein öffentliches Geheimnis ist, daß unter sämmtlichen Musikschriftstellern gerade ich meine Sache am besten mache, ist von derPresse“ nichts zu erwarten: Wie oft hat Ed. Schütt erzählt, daß ihm noch Brahms einmal im Café Kremser 6 sagte: “über Musik schreibt am besten der junge Schenker“; – aber wo die Presse nicht – kann, kann auch kein Brahms helfen! Ja, sogar Dr. Botstiber weiß es, daß ich „der Einzige“ u.s.w. bin, aber bei diesen Wissen läßt es auch der „Presse“ bewenden. Sie kann eben nicht . . . Außerdem will sie auch nicht . . . begreiflicherweise, denn meine Art zu schreiben bringt sie um ihr (unredlich verdientes) Brot!

Die „Musikzeitungen“ werden ebenso bedient, wie die Tagespressen. Mein Schüler, Otto Vrieslander , nennt z.B. die „Musik“ mit Recht die „Gartenlaube.“ 7 Geschwatz, Geschwatz!

{6} Dazu kommt, daß Knirpse heute „fortzuschreiten“ glauben, während ich den strikten Nachweis bringe, daß sie noch um Jahrhunderte musikalischer Kultur rückständig sind; u. so sammeln sich auch die in ihrer Eitelkeit Verletzten gegen mich,– eine Armee von Ignoranten!

Nicht weniger als 4-mal hat z.B. im vorigen Jahre allein H. H. Wetzel hier u. dort über mich geschrieben, u. zw. sehr beleidgt, weil ich – Riemann ignoriere! (Na! in II2 des Kontrapuntes wird ihm schon geholfen werden!). Kurz u. gut, meine Arbeiten werden bis auf Weiteres ihre Erfolge nur dem unermeßlichen Nutzen 8 zu verdan-ken haben, den sie selbst mit sich bringen! Ein solcher Nutzen wirkt Wunder, jedenfalls mehr, als alle Hymnen der „Presse“ u.s.w.!

Wenn ich also, wie bisher, auf den Nutzen als den Erfolgbringer vertrauen kann, möchte ich dennoch Ihnen nicht verhehlen, daß außer dem Nutzen einzig u. allein nur doch der Verlag selbst für die Werke wirken kann. So sehr ich nur die geschickte Mache der paar empfehlenden Worte anerkenne, scheint der Ton etwas ängstlich zu sein. Ich bin fest davon überzeugt, daß ich auch die Ängstlichkeit der „ U.E.überwinden werde, die – o! wie mußte ich vom Standpunkte des künftigen Triumphes, der ja unvermeidlich ist, darüber lachen! – Schmerzen schon beim Adjektiv empfindet: „bestbekannter,“ „bekannter,“ „rühmlichst bekannter“ {7} Autor heiß ich da. Gerne überlasse ich die Alltagsmarke: „genial“, u.s.w. allen Künstlern von heute, – wie es damit in Wahrheit bestellt ist, entnehmen Sie am besten doch aus den Verlegenheiten, in die wir allemal bei Besetzungen geraten: Bopp , Gregor, 9 in Wien? Humperdink [sic]s Nachfolger in Berlin ? Mottl [ 10 s Nachfg. in München? Fux [sic] Grädener ’s Nfg in Wien? – aber da die „ U.E.“ andere Autoren so sehr herausstreicht, gebe ich ihr zu bedenken, ob sie an mir gerecht handelt. Darüber mag indessen das eigene Interesse der „ U.E.“ entscheiden, u. sie soll damit halten, wie es ihr paßt! Ich kann nur das Versprechen abgeben, daß nur meine Arbeiten dereinst – über diese u. jene Mode hinweg! – siegen u. der „ U.E.“ zum Stolze u. der Kunst selbst zur Ehre gereichen werden! In diesem Sinne werde ich, wie gesagt, das Mistrauen auch des eigenen Verlages besiegen. (Ich deutete übrigens mündlich an, daß die Benennung der Busoni ’schen Ausgabe der „chrom. Fantasieals Konzertbearbeitung 11 ebenso ein Unrecht an meiner Ausgabe bedeutet: auch im Konzert darf es sie nicht so gespielt werden, wie Busoni meint.).

Ich bin aber für jede Empfehlung dankbar, der die „ U.E.“ bringt, nicht für meinen Stolz, sondern für die – Sache!

Über diesen delikaten Punkt brauchen Sie nicht ein Wort {8} zu verlieren. Wer, wie ich, den Sieg voraussagen kann, daß es nicht nötig, um diese oder jene augenblickliche Ungerecht bekümmert zu sein! Es wird Alles von selbst kommen.

Endlich ist auch dieser Brief zu Ende – für seine Länge kann ich wahrhaftig nichts, denn noch lieber mache ich meine Arbeit! – u. nun


seien Sie aufs Beste gegrüßt von Ihrem
aufrichtig ergebenen
[signed:] H Schenker

Also nach Zell a/ See erbitte ich paar Zeilen!

© Transcription Ian Bent, 2007, 2023



Dear Director,

Scarcely had my letter 1 gone off to you yesterday, when a letter arrived here via Vienna from Hugo Heller (the well-known book-dealer): "I have learned, through a newspaper announcement, of the campaign of the Federation of Concert Artists of Germany. 2 Now for the first time I understand why Knepler in Vienna announced the 'Introductory Concerts'! Do you not, dear Doctor, think that it would be good to create a similar organization in Vienna, too? I would gladly place myself and my concession at the service of such a thing. Looking forward keenly to your kind response, I remain etc."

When I was a guest at your house, 3 I regaled you with the prior history. At the home of Chamber Councillor Mendl (incidentally, one of the most brilliant businessmen!) one evening, I actually met Mr. Heller; he was, like everybody in Vienna, already minutely well informed about the GodowskyRosenthalLeschetizky campaign against Korngold, for which I must assume that the all-too-vain Mr. Rosenthal is to be held responsible. Since meanwhile the epistle-writing of the latter, and the humiliation of artists primarily in front of Mr. Benedikt, seemed to me not to redound to the honor of the artistic world, I indicated in the presence of the young Mr. Rothberger 4 (who composes), {2} that I myself had made the proposal for the " Organization " to the aforenamed artists, which earned unanimous approbation, even that of Rosenthal. At that point, Heller promptly offered himself as willing to take the matter on. I did indeed tell you all of this, and when you declared your own inclination to support the artists in this cause, it was instantly clear to me that you above all belong to it. I acquainted Messrs. Godowsky, Rosenthal, and d'Albert with this news, and all of them rejoiced heartily at your enlistment! Publishing house, newspaper, etc., all would render an auspicious collaboration.

Now I am astonished at Mr. Heller's inquiry. I certainly did not put myself forward as the representative, only as the further-seeing artist, devoid of vanity, who considers the time has come for even musicians at last to unite to protect their interests against those of Knepler, perhaps even against journalists. However, since he approached me, I will and must do him the courtesy of replying. But that entails my knowing in advance whether you are still of a mind to participate? If by any chance today you were no longer to want to do it, then it would be a betrayal if I were at least to deprive the musicians of Heller's energy. At the very least, it would weigh heavily on my conscience, although, to reiterate once more, I am neither its representative nor in need of a federation for myself personally. True, I wrote the rallying letter 5 (which is available to you, too) when asked to do so, but that does not alter {3} the fact that I am to this very day proposing the Organization only out of the loftier interests of the art and artists, which ‒ mind you! ‒ include all the more determinedly the total financial interests of the participants. Should I encourage you to keep your promise? I hope that you yourself feel the extent to which the publisher belongs on the side of the artists against all of those who merely take advantage of the latter and enjoy them. To be Knepler or the public is extremely simple, but it is surely in the interests of the public itself that artists be able to develop [their work]. The world can get nothing out of Korngold's feulletons or Knepler's businesses: the public wants to hear good things in the evening performed by good artists. This is why I say that striving to protect artists, possibly even against indolent, destructive critics and profiteering slave-drivers, is in the interests of the public! But the publishers ought, as co-creators, to stand side-by-side with the artists; the artists put in the workmanship, the publisher the money and the distribution, hence the two of them with their accomplishments stand on the opposite side from the public, which merely takes, and the journalists, with their cheap chatter. The fact is, all values must first be conveyed to the public by suggestion, all needs first manufactured, and that is the job of the publisher! Etc., Etc.

If the artist is cherished, then business makes headway vis-à-vis all the other interested parties. I hope that like me you see in this less a grandiose idealism than perhaps {4} something important and indispensable to the national economy. Without being its representative, I consider it my duty to find out from you whether you are prepared to formulate the statutes with Harpner, and consequently with the artists.

If yes, write to me, preferably at Zell am See , poste restante , to which I shall be going from here for a few days, what I have to write to Heller. I shall write Mr. Heller from there, telling him what you propose. I feel no awkwardness, incidentally, about replying to him myself, so long as I know beforehand whether you are going to stick with us. Write me those few lines if possible by return, so that I cause no breach of courtesy. (I consider it unnecessary to take upon myself the guilt for such an error!) [the whole of the above paragraph left-sidelined]

If I may take advantage of this opportunity, permit me to make the following observation:

I have read the advertisement in Die Musik , Nos. 20 and 22 for my Ninth Symphony monograph. Far be it from me urge upon you any particular type of announcement. Nevertheless, I must say a few words about it.

You will be aware that in the daily newspapers these days are to be encountered the most substantial discussions from the realms of painting, literature, philosophy, history, chemistry, etc., which, for example, the Neue freie Presse publishes on specifically "Art," "Literature," etc. in the pages at the back. Music, alone, is denied this privilege. When Korngold still {5} had his position here, I once drew this bad situation to his attention on a walk. Nonetheless, the injustice remained. Now and again the journalist reviews a biographical work (what has that to do with music itself?), a collection of letters; but he timidly steers clear ‒ I am sure you know as well as I do why ‒ of works that deal with music technically, at best merely touching on the title, especially when it is the voice of a musician that has been raised. In accordance with this doleful state of affairs, it is thus certainly not to be expected that the Neue freie Presse will take a work such as mine. Even in Vienna, where it is an open secret that I among all the writers on music know my job best, nothing can be expected from the Presse . How often has Eduard Schütt recounted that Brahms once said to him in the Café Kremser: 6 "The best person writing about music is the young Schenker." But where the Presse does not, not even Brahms can help! Yes, even Dr. Botstiber knows that I am "the only one" etc., but secure in this knowledge, the Presse actually does nothing about it. It simply can't . . . What is more, it doesn't want to do anything . . . understandably so, for my style of writing robs it of its (dishonestly earned) bread!

The "music periodicals" are of just the same mind as the daily press. My pupil, Otto Vrieslander, rightly calls Die Musik , for example, The Bower. 7 [It is full of] balderdash and nonesense!

{6} Add to that, that the midgets of today believe they are "making progress," whereas I provide strict evidence that they are still, after centuries of musical culture, way behind the times; and so the affronted ones in all their vanity also gang up against me ‒ an army of ignoramuses!

For example, in the past year alone Mr. H. Wetzel has written no fewer than four times about me in various places, and very offended, at that, because I – ignore Riemann! (Ah well! He will find some succor in the second half-volume of my Counterpoint !) In short, my works will in years to come have only their immeasurable profit , 8 which they themselves yield, to thank for their successes! Profit such as this works wonders, or at any rate more than all the hymns of the Presse and the like!

So although, as before, I can trust in profit as the bearer of success, I nevertheless have no wish to conceal from you the fact that, apart from profit, really only the publishing house itself can be active on behalf of my works. However much I appreciate the skilful window-dressing of a few words of recommendation, the tone does seem to me to be somewhat timid. I am firmly convinced that I will overcome even UE's timidity, which ‒ Oh! how I had to laugh at it, in the light of the triumph that is to come, which is absolutely inevitable! ‒ already causes pain adjectivally: I am called, there, "best known," "well known," and "most exceptionally well known" {7} author. I happily dispense with such hackneyed epithets as "man of genius" accorded to all the artists of today ‒ you can really best see the way the wind is blowing from the predicaments in which we find ourselves all the time over nominations to appointments: Bopp [and] Gregor 9 in Vienna? Humperdinck's successor in Berlin? Mottl's 10 successor in Munich? Fuchs's [and] Grädener's successors in Vienna? ‒ but since UE so very much emphasizes other authors, I leave it to the firm to ponder whether it is treating me fairly. UE's self-interest may in the meantime decide the matter, and the firm ought to give thought to what best suits it ! I can do no more than promise that only my works ‒ regardless of that prevailing fashion! ‒ will in days to come triumph and reflect proudly upon UE and honorably on the art [of music] itself! In this sense, I shall, as I said before, overcome the mistrust of even my own publishing house. (I pointed out in conversation, incidentally, that the identifying of Busoni's edition of the Chromatic Fantasy as a "concert arrangement^ 11 not only does an injustice to my edition, but also it ought not to be played in concert performance, as Busoni intends.)

I am, however, grateful for the recommendation that UE provides ‒ not for my own pride but for the cause itself!

You need not waste a single word over this delicate matter. {8} Anyone who can, as can I, foretell the victory, [can see] that it is not necessary to fret over this or that momentary injustice! It will all come about of its own accord.

At long last this letter comes to a close. I can in all truth [say] nothing in favor of its length, for I much prefer to be doing my work! And now,


with cordial greetings from your
truly devoted
[signed:] H. Schenker

So I request a couple of lines to Zell am See .

© Translation Ian Bent, 2007, 2023

Footnotes

1 = WSLB 132, August 25, 1912; WSLB 133 was evidently written before receiving OC 52/97, August 28, 1912. Writing of WSLB 133 is recorded in Schenker's diary at August 26, 1912, p. 220: "Dießbezüglich selbst Brief an Hertzka geschrieben." ("With respect to this [a letter received the previous day from Hugo Heller], letter written to Hertzka.").

2 The Paul Bekker papers in the Irving S. Gilmore Library, Yale, include two letters/envelopes relating to this organization, both apparently signed by Rudolf Cahn-Speyer, from May 12 and 30, 1921 (I/D/5 and I/A).

3 The meeting in question took place at Hertzka's house on the evening of June 1, 1912; see OC 52/434, May 28, and WSLB 115, May 29, 1912.

4 Rothberger: there are several possible candidates. It is unlikely to refer to Alfred Rothberger, the artist who created a bronze medallion portrait of Schenker that survives as OJ 73/2 (photograph as OJ 72/14, No. 18), who would be around 39 years of age in 1912, so hardly "young," and who is in any case not known as a composer. The name "Rothberger" does not appear in Schenker's diary until May 1914.

5 "Aufruf" ("rallying letter"): not to be confused with Schenker's "Aufruf" for the Photogrammarchiv in 1927, Schenker evidently sent out a letter to a group of musicians, probably including those named in this letter. It has not so far come to light.

6 Café Kremser, situated in Vienna I at Kärntnerring 8, apparently with "good billiards."

7 Die Gartenlaube: Illustriertes Familienblatt: a popular family magazine founded in 1853, which reached a mass market in homes, lending libraries, and cafés, and remained in publication until 1944. Having begun with moral and educational intentions, by 1904 it had become a popular topical magazine that avoided serious social and political issues. Later it was appropriated to National-Socialist Party purposes. (wikipedia)

8 Schenker is here, and in the sentence that follows, playing on the several meanings of "der Nutzen" as "utility," "usefulness," "profit," and "advantage."

9 Perhaps Hans Gregor (1866‒1945), actor and administrator, who was Director of the Vienna Court Opera 1910‒18.

10 Felix Mottl (1856–1911), Austrian musician, one of the leading conductors of his day, involved with Bayreuth from its opening in 1876 and later a guest conductor there, of whose work Schenker did not think highly. He was conductor of the Munich Opera and Director of the Munich Königliche Akademie der Tonkunst from 1903 to 1911, thus it is presumably to the succession after his death in 1911 that Schenker here refers.

11 Busoni made an edition of J. S. Bach Chromatic Fantasy & Fugue, published by N. Simrock in Berlin, 1902. Perhaps UE, in an advertisement for Schenker’s edition, had contrasted the critical-scholarly Urtext nature of the latter by characterizing the former as a concert arrangement.