Browse by
OJ 89/7, [7] - Typewritten letter (carbon copy) from Hoboken to Schenker, dated March 15, 1934
Auf Ihren lieben Brief vom 25ten Februar 2 bin ich Ihnen noch immer die Antwort schuldig. Meine Frau hat mich sehr begeistert erzählt von dem Besuch bei Ihnen und ich danke Ihnen noch dafür, dass Sie sie so liebenswürdig aufgenommen haben. 3 Sie hat mir auch erzählt, was Sie, speziell wegen des Archives, mit ihr besprochen haben. Der Plan, dieses auf eine breitere Basis aufzuziehen, reift natürlich auch schon lange in mir. Ich stelle mir vor, Mitteilung in nicht regelmässigen Zeitabstände erscheinen zu lassen, hauptsächlich über neuen Zuwächse, die dann auch in den wichtigsten Tageszeitungen übernommen werden müssten, um allmählich zu einer grösseren Publizität zu kommen. Aber auch zur Veröffentlichung von Ergebnissen, die beim Vergleich besonders anspruchsvoller Neu-Ausgaben mit den Photogrammen und den Erstausgaben erzielt warden, sollen diese Mitteilungen dienen. Denn den Ausgaben der Werke selbst, die ich auch gerne in Angriff nehmen möchte, kann man diese nicht beigeben. Auch ander[e] Artikel von fachmännischer Hand über die Bedeutung der Photogramme, philologische Notizen über Handschriften und Erstdrucken sowie alles, was zu deren Aufspüren nötig ist, könnten darin gedruckt warden. Ueber die Hemmungen, die der Ausführung dieses Planes entgegenstehen, habe ich früher schon berichtet. Es sieht aber beinahe so aus, als ob sie beseitigt wären oder zumindest auf die lange Bahn geschoben. Wenn keine Neuen von einer ganz anderen Seite dazu kommen, hoffe ich bald mit Ihnen einmal eingehend über den Plan zu sprechen. Denn die grundsätzliche Voraussetzung zur Verwirklichung desselben ist natürlich, dass ich wieder in Wien wohnen und tätig daran mitarbeiten kann. Ich will daher im Archiv noch nichts davon verlauten lassen sei es allein schon darum, damit mir die Führung nicht aus der Hand genommen wird und ich dann obendrein dafür noch einen Honorar zahlen muss. Erst auf der Kuratoriumssitzung am Ende dieses Jahres will ich damit herausrücken. Auf dieser Sitzung werden ausserdem noch andere wichtige finanzielle Fragen zu erledigen sein und müssen die Grundlagen vereinbart werden, auf welchen ich bereit bin, das Archiv nach Ablauf des jetzigen Vertrages im Herbst 1935 weiterzuführen. Inzwischen bin ich mit der Arbeit an dem Scherzo Op. 54 fertig geworden. Sie umfasst gut 150 Seiten in meinem Heftchen und ich bin jetzt dabei, sie in die Maschine zu schreiben, wobei ich sie gleichzeitig wider etwas anders einteile. Die geifernde Arbeit Vrieslanders ist mir manchmal nützlich dabei gewesen; den Betrag, für welchen ich ihn damals abgekauft habe, vergilt sie aber keineswegs. Ich weiss auch nicht, ob ich noch einmal eine solche Arbeit in derselben Form machen werde. Es kommt mir besser vor, die Ausgabe, welche man kritisieren will, in diesem Falle also Ganche, zu vergleichen mit dem Autograph und den Erstdrucken, vielleicht auch noch mit der sog. Kritischen Gesamtausgabe, nicht aber diese auch noch mit dem Autograph. Die gröbsten Fehler darin kommen dabei doch ans Tageslicht. Hand in Hand damit würde ich dann eine saubere Abschrift des Stückes ma[chen] für den Stecher, also das tun, was Ganche, wenn er gewissenhaft gewesen wäre (und die Autographen zur Verfügung gehabt hätte) hätte tun müssen. Dieser Arme ist nun ganz bedeckt mit roter Tinte! Vielleicht habe ich ihm dabei in manchen Fällen Unrecht getan, den er hat von Schlesinger sicher Manches übernommen, was sehr wohl auf Chopin zurückzuführen wäre. Ich möchte überhaupt gerne wissen, welche Vorlage Schlesinger benützt hat. Das vorliegende Autograph scheint es nicht gewesen zu sein. Vielleicht eine von Chopin korrigierte Abschrift? Denn das[s] Chopin den Druck selbst durchgesehen haben soll, scheint mir angesichts der vielen entstellenden Fehlern, welche er enthält, unwahrscheinlich. Es wäre auch Ganche' Sache gewesen, hierüber Rechenschaft abzulegen. {2} Die Drucksachen schicke ich Ihnen separat weider zurück. Die Ansichten Ortega y Gasset's über den Geist sagen mir persönlich mehr zu als wie die Ausführungen Kolbenheyer's, der es doch nicht lassen kann, seinen geistigen Menschen an politischen Voraussetzungen und Zielen zu knüpfen. Ich lege übrigens seinen ganze Rede im Druck bei, damit Sie sehen können, wie lauter dabei sein Wille ist. Ich füge ausserdem noch eine Rede von Karl Escherich bei die Ihnen Spass machen wird und aus der deutlich hervorgeht, wie weit heute der Begriff Politik ausgedehnt verden kann. Dies in Bezug auf der Aeusserung Furtwängler's, dass er nichts damit zu tun habe. Von den anderen Ausschnitten erwähne ich hier nur noch den Artikel unseres guten Hofrats o.[rdentlichen] ö.[ffentlichen] Professors Dr. Joseph Marx, der sich auf eine Wiedererstehung des Kirchenstaats in Oesterreich vorzubereiten scheint. Ja, ja, man kann nie wissen. Ueber alles andere mündlich. Sehr erfreut war ich weiter von der Mitteilung, dass Sie von der amtlichen Zeitschrift der Reichsmusikkammer aufgefordert worden sind, Ihre Theorieen zu erklären. Ich habe mir einige Nummern dieser Zeitschrift bei einem hiesigen Buchhändler bestellen wollen. Der wusste aber nichts von ihrer Existenz, will aber versuchen, sie mir zu besorgen. Hoffentlich schreibt nicht auch Herr Schering darin. Unser Aufenthalt hier geht allmählich dem Ende zu. Noch gute 14 Tage, dann beginnt der Aufbruch. Ich habe vor, am zweiten Ostertag von hier abzureisen und am 3ten April morgens in Wien zu sein. Nachmittags komme ich dann zur gewohnten Stunde zu Ihnen. Die Arbeit, die ich bis dahin abgeschrieben zu haben hoffe, bringe ich mit. Es kann natürlich keine Rede davon sein, diese ganz mit Ihnen durchzusehen. Dazu ist die Zeit zu kurz, denn ich will womöglich am 14ten weiter nach Amsterdam. Aber, wenn Sie sie überprüfen wollen, kann ich sie Ihnen dalassen; ich brauche den Band doch frühestens im Sommer wieder. Meine Frau will etwas länger hierbleiben, Sie will mir eine Woch später nachkommen. Mit den besten Grüssen und Empfehlungen verbleibe ich, wie immer, Ihr ganz ergebener [unsigned] © Transcription John Rothgeb & Heribert Esser, 2017 |
I still owe you an answer to your nice letter of February 25. 2 My wife reported enthusiastically on the visit with you, and I thank you again for receiving her so warmly. 3 She also told me what you spoke of with her, especially concerning the Archive. The plan to raise the latter on to a broader basis has naturally been maturing within me for a long time. I am thinking of publishing information at irregular time-intervals, primarily on new additions, which then would have to be incorporated into the most important newspapers as well, in order to achieve an enhanced publicity. But these news-releases are also to serve for publication of results sought through comparison of particularly ambitious new editions with the photostats and first editions. For these reports cannot be integrated into the editions of the works themselves that I would like to tackle. Other articles of a professional nature too regarding the significance of the photostats, philological notes on manuscripts and first editions, as well as on all that is necessary to track them down, could be printed there as well. I have reported earlier on the impediments facing the execution of this plan. But it seems almost that they would have been overcome, or at least deferred to a future time. If no new ones are added from a completely different side, I hope soon to speak with you in detail about the plan. For the fundamental precondition for its realization is, naturally, that I can again live in Vienna and actively collaborate on it. I therefore want for the time being to let nothing slip about this in the Archive, just so that the matter will not be taken out of my hands, and that I then moreover have to pay a fee. I will bring the matter up only at the meeting of the Board of Trustees at the end of this year. At this same meeting, moreover, other important financial matters will have to be dealt with, and agreement will have to be reached about the bases on which I am prepared to continue the Archive after expiration of the present contract in autumn of 1935. Meanwhile, I have finished work on the Scherzo Op. 54. It takes all of 150 pages in my notebook, and I am now typing them out, and at the same time subdividing them somewhat differently. The carping work by Vrieslander has occasionally been of use; it is by no means worth what I paid him at the time, however. I don't know either whether I will do a similar job again in the same way. It seems to me better to compare the edition one wants to critique ‒ thus in this instance Ganche ‒ with the autograph and the first prints, perhaps also with the so-called critical complete edition, but not the latter with the autograph as well. The worst mistakes in the edition being evaluated then come to the light of day. Hand in hand with this I would then make a clean copy of the piece for the engraver, and thus do what Ganche, if he had been conscientious (and had had access to the autograph), would have had to do. This poor fellow is now completely covered in red ink! Perhaps I have thus done him an injustice in some cases, for he certainly incorporated much from Schlesinger that would probably stem from Chopin. I would just like to know which source Schlesinger used. It appears not to have been the present autograph. Perhaps a copy corrected by Chopin? For it seems unlikely to me that Chopin himself supervised the printing in consideration of the many jarring errors it contains. It would have been Ganche's responsibility to provide an account of this. {2} I return the printed matter to you under separate cover. The opinions of Ortega y Gasset about the intellect are more congenial to me personally than the arguments by Kolbenheyer, who cannot help connecting his intellectual person to political principles and purposes. I enclose, incidentally, the complete printed speech, so that you can see how sincere his intentions are in these matters. I add besides a talk by Karl Escherich, which will amuse you, and from which it can clearly be seen how far the concept of politics can be stretched today. This in relation to Furtwängler's statement that he has nothing to do with it. Among the other excerpts I mention here only the article of our good Court Counsellor Ordinary Public Professor Dr. Joseph Marx, who seems to be preparing for a resurrection of the pontifical state in Austria. Sure, sure, one can never know. Everything else can be discussed when we get together. I was delighted, too, with the report that you have been invited by the official journal of the Imperial Chamber of Music to present your theories. I wanted to order several issues of this journal from a local book dealer. He knew nothing of its existence, however, but will try to get it for me. Let us hope that Mr. Schering is not among the contributors. Our stay here gradually draws to an end. Fourteen days left, then begins the decampment. I am planning to leave here on the second day of Easter and to be in Vienna the morning of April 3. In the afternoon, then, I will come to you for the customary lesson. I will bring along the work that I hope to have copied by then. Naturally there is no chance of going through this completely with you. The time is too short for that, for I want if possible to continue on the 14th to Amsterdam. But, if you want to check it, I can leave it with you; I will need the volume only next summer at the earliest. My wife wants to stay here somewhat longer; she will follow me a week later. With best greetings and regards I remain, as ever, Your wholly devoted [unsigned] © Translation John Rothgeb & Heribert Esser, 2017 |
Auf Ihren lieben Brief vom 25ten Februar 2 bin ich Ihnen noch immer die Antwort schuldig. Meine Frau hat mich sehr begeistert erzählt von dem Besuch bei Ihnen und ich danke Ihnen noch dafür, dass Sie sie so liebenswürdig aufgenommen haben. 3 Sie hat mir auch erzählt, was Sie, speziell wegen des Archives, mit ihr besprochen haben. Der Plan, dieses auf eine breitere Basis aufzuziehen, reift natürlich auch schon lange in mir. Ich stelle mir vor, Mitteilung in nicht regelmässigen Zeitabstände erscheinen zu lassen, hauptsächlich über neuen Zuwächse, die dann auch in den wichtigsten Tageszeitungen übernommen werden müssten, um allmählich zu einer grösseren Publizität zu kommen. Aber auch zur Veröffentlichung von Ergebnissen, die beim Vergleich besonders anspruchsvoller Neu-Ausgaben mit den Photogrammen und den Erstausgaben erzielt warden, sollen diese Mitteilungen dienen. Denn den Ausgaben der Werke selbst, die ich auch gerne in Angriff nehmen möchte, kann man diese nicht beigeben. Auch ander[e] Artikel von fachmännischer Hand über die Bedeutung der Photogramme, philologische Notizen über Handschriften und Erstdrucken sowie alles, was zu deren Aufspüren nötig ist, könnten darin gedruckt warden. Ueber die Hemmungen, die der Ausführung dieses Planes entgegenstehen, habe ich früher schon berichtet. Es sieht aber beinahe so aus, als ob sie beseitigt wären oder zumindest auf die lange Bahn geschoben. Wenn keine Neuen von einer ganz anderen Seite dazu kommen, hoffe ich bald mit Ihnen einmal eingehend über den Plan zu sprechen. Denn die grundsätzliche Voraussetzung zur Verwirklichung desselben ist natürlich, dass ich wieder in Wien wohnen und tätig daran mitarbeiten kann. Ich will daher im Archiv noch nichts davon verlauten lassen sei es allein schon darum, damit mir die Führung nicht aus der Hand genommen wird und ich dann obendrein dafür noch einen Honorar zahlen muss. Erst auf der Kuratoriumssitzung am Ende dieses Jahres will ich damit herausrücken. Auf dieser Sitzung werden ausserdem noch andere wichtige finanzielle Fragen zu erledigen sein und müssen die Grundlagen vereinbart werden, auf welchen ich bereit bin, das Archiv nach Ablauf des jetzigen Vertrages im Herbst 1935 weiterzuführen. Inzwischen bin ich mit der Arbeit an dem Scherzo Op. 54 fertig geworden. Sie umfasst gut 150 Seiten in meinem Heftchen und ich bin jetzt dabei, sie in die Maschine zu schreiben, wobei ich sie gleichzeitig wider etwas anders einteile. Die geifernde Arbeit Vrieslanders ist mir manchmal nützlich dabei gewesen; den Betrag, für welchen ich ihn damals abgekauft habe, vergilt sie aber keineswegs. Ich weiss auch nicht, ob ich noch einmal eine solche Arbeit in derselben Form machen werde. Es kommt mir besser vor, die Ausgabe, welche man kritisieren will, in diesem Falle also Ganche, zu vergleichen mit dem Autograph und den Erstdrucken, vielleicht auch noch mit der sog. Kritischen Gesamtausgabe, nicht aber diese auch noch mit dem Autograph. Die gröbsten Fehler darin kommen dabei doch ans Tageslicht. Hand in Hand damit würde ich dann eine saubere Abschrift des Stückes ma[chen] für den Stecher, also das tun, was Ganche, wenn er gewissenhaft gewesen wäre (und die Autographen zur Verfügung gehabt hätte) hätte tun müssen. Dieser Arme ist nun ganz bedeckt mit roter Tinte! Vielleicht habe ich ihm dabei in manchen Fällen Unrecht getan, den er hat von Schlesinger sicher Manches übernommen, was sehr wohl auf Chopin zurückzuführen wäre. Ich möchte überhaupt gerne wissen, welche Vorlage Schlesinger benützt hat. Das vorliegende Autograph scheint es nicht gewesen zu sein. Vielleicht eine von Chopin korrigierte Abschrift? Denn das[s] Chopin den Druck selbst durchgesehen haben soll, scheint mir angesichts der vielen entstellenden Fehlern, welche er enthält, unwahrscheinlich. Es wäre auch Ganche' Sache gewesen, hierüber Rechenschaft abzulegen. {2} Die Drucksachen schicke ich Ihnen separat weider zurück. Die Ansichten Ortega y Gasset's über den Geist sagen mir persönlich mehr zu als wie die Ausführungen Kolbenheyer's, der es doch nicht lassen kann, seinen geistigen Menschen an politischen Voraussetzungen und Zielen zu knüpfen. Ich lege übrigens seinen ganze Rede im Druck bei, damit Sie sehen können, wie lauter dabei sein Wille ist. Ich füge ausserdem noch eine Rede von Karl Escherich bei die Ihnen Spass machen wird und aus der deutlich hervorgeht, wie weit heute der Begriff Politik ausgedehnt verden kann. Dies in Bezug auf der Aeusserung Furtwängler's, dass er nichts damit zu tun habe. Von den anderen Ausschnitten erwähne ich hier nur noch den Artikel unseres guten Hofrats o.[rdentlichen] ö.[ffentlichen] Professors Dr. Joseph Marx, der sich auf eine Wiedererstehung des Kirchenstaats in Oesterreich vorzubereiten scheint. Ja, ja, man kann nie wissen. Ueber alles andere mündlich. Sehr erfreut war ich weiter von der Mitteilung, dass Sie von der amtlichen Zeitschrift der Reichsmusikkammer aufgefordert worden sind, Ihre Theorieen zu erklären. Ich habe mir einige Nummern dieser Zeitschrift bei einem hiesigen Buchhändler bestellen wollen. Der wusste aber nichts von ihrer Existenz, will aber versuchen, sie mir zu besorgen. Hoffentlich schreibt nicht auch Herr Schering darin. Unser Aufenthalt hier geht allmählich dem Ende zu. Noch gute 14 Tage, dann beginnt der Aufbruch. Ich habe vor, am zweiten Ostertag von hier abzureisen und am 3ten April morgens in Wien zu sein. Nachmittags komme ich dann zur gewohnten Stunde zu Ihnen. Die Arbeit, die ich bis dahin abgeschrieben zu haben hoffe, bringe ich mit. Es kann natürlich keine Rede davon sein, diese ganz mit Ihnen durchzusehen. Dazu ist die Zeit zu kurz, denn ich will womöglich am 14ten weiter nach Amsterdam. Aber, wenn Sie sie überprüfen wollen, kann ich sie Ihnen dalassen; ich brauche den Band doch frühestens im Sommer wieder. Meine Frau will etwas länger hierbleiben, Sie will mir eine Woch später nachkommen. Mit den besten Grüssen und Empfehlungen verbleibe ich, wie immer, Ihr ganz ergebener [unsigned] © Transcription John Rothgeb & Heribert Esser, 2017 |
I still owe you an answer to your nice letter of February 25. 2 My wife reported enthusiastically on the visit with you, and I thank you again for receiving her so warmly. 3 She also told me what you spoke of with her, especially concerning the Archive. The plan to raise the latter on to a broader basis has naturally been maturing within me for a long time. I am thinking of publishing information at irregular time-intervals, primarily on new additions, which then would have to be incorporated into the most important newspapers as well, in order to achieve an enhanced publicity. But these news-releases are also to serve for publication of results sought through comparison of particularly ambitious new editions with the photostats and first editions. For these reports cannot be integrated into the editions of the works themselves that I would like to tackle. Other articles of a professional nature too regarding the significance of the photostats, philological notes on manuscripts and first editions, as well as on all that is necessary to track them down, could be printed there as well. I have reported earlier on the impediments facing the execution of this plan. But it seems almost that they would have been overcome, or at least deferred to a future time. If no new ones are added from a completely different side, I hope soon to speak with you in detail about the plan. For the fundamental precondition for its realization is, naturally, that I can again live in Vienna and actively collaborate on it. I therefore want for the time being to let nothing slip about this in the Archive, just so that the matter will not be taken out of my hands, and that I then moreover have to pay a fee. I will bring the matter up only at the meeting of the Board of Trustees at the end of this year. At this same meeting, moreover, other important financial matters will have to be dealt with, and agreement will have to be reached about the bases on which I am prepared to continue the Archive after expiration of the present contract in autumn of 1935. Meanwhile, I have finished work on the Scherzo Op. 54. It takes all of 150 pages in my notebook, and I am now typing them out, and at the same time subdividing them somewhat differently. The carping work by Vrieslander has occasionally been of use; it is by no means worth what I paid him at the time, however. I don't know either whether I will do a similar job again in the same way. It seems to me better to compare the edition one wants to critique ‒ thus in this instance Ganche ‒ with the autograph and the first prints, perhaps also with the so-called critical complete edition, but not the latter with the autograph as well. The worst mistakes in the edition being evaluated then come to the light of day. Hand in hand with this I would then make a clean copy of the piece for the engraver, and thus do what Ganche, if he had been conscientious (and had had access to the autograph), would have had to do. This poor fellow is now completely covered in red ink! Perhaps I have thus done him an injustice in some cases, for he certainly incorporated much from Schlesinger that would probably stem from Chopin. I would just like to know which source Schlesinger used. It appears not to have been the present autograph. Perhaps a copy corrected by Chopin? For it seems unlikely to me that Chopin himself supervised the printing in consideration of the many jarring errors it contains. It would have been Ganche's responsibility to provide an account of this. {2} I return the printed matter to you under separate cover. The opinions of Ortega y Gasset about the intellect are more congenial to me personally than the arguments by Kolbenheyer, who cannot help connecting his intellectual person to political principles and purposes. I enclose, incidentally, the complete printed speech, so that you can see how sincere his intentions are in these matters. I add besides a talk by Karl Escherich, which will amuse you, and from which it can clearly be seen how far the concept of politics can be stretched today. This in relation to Furtwängler's statement that he has nothing to do with it. Among the other excerpts I mention here only the article of our good Court Counsellor Ordinary Public Professor Dr. Joseph Marx, who seems to be preparing for a resurrection of the pontifical state in Austria. Sure, sure, one can never know. Everything else can be discussed when we get together. I was delighted, too, with the report that you have been invited by the official journal of the Imperial Chamber of Music to present your theories. I wanted to order several issues of this journal from a local book dealer. He knew nothing of its existence, however, but will try to get it for me. Let us hope that Mr. Schering is not among the contributors. Our stay here gradually draws to an end. Fourteen days left, then begins the decampment. I am planning to leave here on the second day of Easter and to be in Vienna the morning of April 3. In the afternoon, then, I will come to you for the customary lesson. I will bring along the work that I hope to have copied by then. Naturally there is no chance of going through this completely with you. The time is too short for that, for I want if possible to continue on the 14th to Amsterdam. But, if you want to check it, I can leave it with you; I will need the volume only next summer at the earliest. My wife wants to stay here somewhat longer; she will follow me a week later. With best greetings and regards I remain, as ever, Your wholly devoted [unsigned] © Translation John Rothgeb & Heribert Esser, 2017 |
Footnotes1 Receipt of this letter is recorded in Schenker's diary at OJ 4/7, p. 3898, March 16, 1934: "Von v. Hoboken (Br.): lang, nichts Gutes versprechend – will sich eine „Altersrente“ in Wien auf unser aller Kosten herausschlagen u. sich dabei als Mäzen feiern lassen – vederemo [sic]!" ("From Hoboken (letter: long, not promising good things – he wants to procure an "old age pension" for himself in Vienna, at the expense of all of us, and thus be celebrated as a benefactor – we shall see!"). 2 = OJ 89/7, [5]. 3 OJ 89/7, [5] refers to this visit, but the visit itself is not mentioned in Schenker's diary during the relevant period. |